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Wer auf günstigere Heizungen wartet, wartet vergeblich

Grafik: FVSHKBW

Das baden-württembergische Installateur-Handwerk warnt davor, auf sinkende Preise für Heizungen zu warten. Hintergrund ist ein deutlicher Rückgang auf dem Heizungsmarkt im ersten Halbjahr 2024. Statistische Zahlen zeigen: die Kosten sowohl für Material als auch für Löhne steigen stetig. Günstiger als jetzt dürfte der Heizungstausch nicht mehr werden, zumal die staatliche Förderung für die Zukunft immer wieder infrage gestellt wird.

„Wir glauben nicht daran, dass die Preise für Heizungsanlagen noch einmal sinken werden“, sagt Wolfgang Becker, Hauptgeschäftsführer des Fachverbands Sanitär-Heizung-Klima Baden-Württemberg. „Im Gegenteil: Die Zahlen des statistischen Landesamts für Bauwerke zeigen, dass der Preisindex für Heizanlagen und zentrale Wassererwärmungsanlagen in den zurückliegenden 20 Jahren bis auf eine Ausnahme im ersten Corona-Winter immer Steigerungen abbildete.“

Becker ergänzt: „Die Wärmepumpen-Hersteller haben ihre Gesamtkapazitäten ausgebaut, produzieren aber nicht wesentlich oberhalb der Nachfrage – teilweise auch, in dem sie Instrumente der Kurzarbeit nutzen. Daher ist auch für diese Heizungsart nicht mehr mit sinkenden Preisen durch höhere Produktion zu rechnen.“ Aufgrund aktuell schwacher Nachfrage seien die Anlagen derzeit praktisch sofort zu erhalten. Der Auftragsvorlauf der 3100 Mitgliedsbetriebe im baden-württembergischen SHK-Handwerk hat auf etwa 14 Wochen im Heizungssektor normalisiert. „Dank der neuen, attraktiven Förderung durch die KfW-Bank von bis zu 70 Prozent ist jetzt der beste Zeitpunkt, seine Heizung zu modernisieren und fit zu machen für die Wärmewende“, empfiehlt Becker. Die Förderzusagen kämen sehr schnell. Mindestens ein Teil der Zuschüsse, der Klimageschwindigkeitsbonus, wird in den nächsten Jahren wieder sinken. Zudem sei ungewiss, wie lange die Politik die Fördertöpfe noch so gut bestücken könne wie aktuell.